Manche von den Dingern kann man recht einfach und reversibel aufmachen. Dieser
hier ist einer von den "Guten" in diesem Sinne. Unter dem Aufkleber und
dann unter einem abdrehbaren Verschluß findet man dieses hier:
Nachdem ich den Sicherungsring herausgefummelt hatte, geht der Lüfter
ohne weiteren Widerstand auf und auseinander.
Mit dem Ohmmeter und etwas Glück findet man dann die richtigen Anschlüsse
der Motorwicklungen. Der Motor hat zwei Wicklungen, die jeweils gegenüberliegenden
sind elektrisch eine Wicklung, die von einem Hallsensor gesteuert abwechselnd
bestromt werden.
Bei diesem Exemplar geht ein Ende der Wicklungen jeweils über einen PTC
(zur Strombegrenzung, falls der Lüfter blockiert ist) an die rote Leitung
(Plus), das andere Ende jeweils an den Kollektor eines Transistors, der so in
die Region BD135 fällt.
Das Ende am Transistor ist hier das Richtige. Mit dem Dremel wird es durchgeflext
und dünne Drähte angelötet. Die führe ich nach aussen und löte
einen Schalter dran. Der Schalter ist als Vertauscher geschaltet, die Wicklungen
werden jetzt also vom Hallsensor andersrum gesteuert. Nach der Logik der Dinge
sollte das zur Folge haben, daß der Lüfter dann andersrum dreht.
Die Leitungen werden noch eben mit Heißkleber fixiert
(lose Drähte und rotierende Teile passen nicht so gut beieinander), schnell
gestestet und das Ding wieder zusammengebaut. Et voila: Der Lüfter saugt und
bläst, wo Mutti nur blasensaugen kann.
Nach getaner Arbeit ruht der Lüfter dann wieder in der Wunderkiste. In zehn Jahren oder so wundere ich mich dann, was das wohl ist (ein Lüfter mit Schalter dran) ...
Nachtrag: inzwischen habe ich das Ding ein paarmal getestet, es stellt sich dabei heraus, daß das ganze doch nicht so gut funktioniert: Nach einigen Zeit Rückwärtslauf stellt der Lüfter den Betrieb ein, die Kommunierung über den Hall-Sensor klappt nicht mehr. Vorwärts geht es dann wieder ...